Auftrag

Das Nationaal Onderduikmuseum wurde 2004 nahe der Grenze zu Deutschland eröffnet. im Haus Markt 12 zeigt es, wie Menschen in den Niederlanden und in Deutschland die Kriegsjahre erlebten und wie die Niederländer in ihrem persönlichen Leben auf die Besatzung reagierten. Das Museum will oberflächliche Antworten auf eine komplexe Geschichte verhindern. Die Geschichte des Krieges zu kennen ist notwendig, um zu verstehen, warum Menschen bestimmte Entscheidungen getroffen haben. Das Nationaal Onderduikmuseum am Markt 12, eine gewöhnliche Adresse unter vielen, im Osten der Niederlande, erklärt die Geschichte. Hier lebte eine Familie: Vater, Mutter, Kinder. Auf dem Dachboden versteckten sich verfolgte Menschen, gleichzeitig war das große Vorderzimmer beschlagnahmt und wurde als Geschäftsstelle durch den Ortskommandanten genutzt, und die ganze Nachbarschaft fand im Keller Schutz vor den vielen Bombenangriffen.

Untertauchen an der Grenze

Wie das Haus Markt 12, spielte auch die Grenzstadt Aalten während des Zweiten Weltkrieges eine besondere Rolle. Familien lebten und arbeiteten auf beiden Seiten der Grenze und waren bis zum Zweiten Weltkrieg eng miteinander verbunden. Aalten hatte während des Krieges den höchsten Prozentsatz an Untergetauchten im ganzen Land und beherbergte zudem etwa 500 Evakuierte aus Scheveningen. Erleben und Verstehen stehen beim Nationaal Onderduikmuseum im Mittelpunkt, und Besucher, ob jung, ob alt, können sich selbst auf die Suche nach den verborgenen Geschichten der Bewohner und der Gemeinde Aalten während des Zweiten Weltkrieges begeben. Das Museum ist ein Erlebnisort, der buchstäblich Geschichte geschrieben hat und wo das Original-Versteck der Untergetauchten wie auch der Schutzraum für die Nachbarschaft noch zugänglich sind.

Euregional

Das Nationaal Onderduikmuseum wurde aus Mitteln der Euregio, des Staates und der Provinz finanziert. Zusätzlich wurden Projektzuschüsse aus dem europäischen Förderprogramm INTERREG für innovative und nachhaltige Projekte zur Stärkung Europas, zur Entwicklung von Bildungsprogrammen und zum Bau eines Dokumentationszentrums gewährt. Das Nationaal Onderduikmuseum ist stark auf Deutschland und die Verbindung zu kulturellen Organisationen und Bildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen ausgerichtet. Von Anfang an besteht eine programmatische Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte für das ehemalige Arbeitslager Augustaschacht bei Osnabrück. Zudem ist das Nationaal Onderduikmuseum Teil der Liberation Route Europe. Auf dem Museumsvorplatz kann man mit Hilfe eines “Sprechenden Steines” die Geschichte der ehemaligen Bewohnerin Jenny Kempink (und ihrer Eltern und Schwester) kennenlernen.